DIE LEHREN DES VISUSVERSUS UND IHRE FOLGEN

Regelmäßig Sport treiben, weniger Wildschwein und mehr Beeren und Gemüse essen, Konflikte mit Worten lösen statt mit Backpfeifen … Das positive Denken, das Visusversus predigt, und der Lebenswandel, der damit einhergeht, wollen so ganz und gar nicht zu den unbeugsamen Galliern passen, wie wir sie kennen und lieben. Und doch scheinen einige der Dorfbewohner sich darin wiederzufinden, allen voran Gutemine!

In der Mini-Serie Der Kampf des Häuptlings erfahren wir, dass es in der Ehe von Gutemine und Göttergatte Majestix ordentlich kriselt. Der tapfere Veteran von Alesia schien zwar bemüht um seine Liebste, tat sich aber wie immer schwer damit, den richtigen Ton zu treffen.

Fabcaro: Majestix und Gutemine lagen mir schon immer besonders am Herzen. Er tut sich mit allem Neumodischen schwer, ist ein echter Macho und tritt in jedes Fettnäpfchen. Doch hinter dieser rauen Schale verbirgt sich ein sehr empfindsamer Mann, der sehr an seiner Frau hängt. Soweit ich weiß, ist das Thema Ehekrise in keinem der anderen Alben auf diese Weise behandelt worden. Es ist ein allgemeingültiges und zugleich sehr modernes Thema. Ich fand es spannend, das im Rahmen eines Asterix-Abenteuers auszuloten.

Didier Conrad: Von allen Figuren aus dem Dorf, die auf Visusversus „hereinfallen“, ist Gutemine diejenige, die ich am liebsten zeichne. Vor allem, wenn sie wütend wird! Dazu muss man sagen, dass die Frau des Häuptlings ganz schön temperamentvoll ist. Die greift auch mal zum Nudelholz, um sich durchzusetzen! Dennoch ist sie auch extrem romantisch. Sie hat zwar eine starke Persönlichkeit, aber sie ist auch frustriert und das macht sie anfällig für die Lehren der Weißen Iris.

Die Posen von Gutemine zu zeichnen hat mir richtig Spaß gemacht! Bei Asterix sind Gestik, Mimik und auch Farbgebung sehr wichtig, wenn Spannungen oder Streits in den Szenen vorherrschen. Albert war sehr gut darin, Energie und Emotionen zu transportieren – ein bisschen Commedia dell‘Arte im Comic.

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