DIE WEISSE IRIS, EIN SYMBOL FÜR POSITIVES DENKEN

Fabcaro erklärt uns, wie es zu dem Titel kam:

„Ich suchte nach einem Titel im Stile von Goscinny und Uderzo. In den Titeln ihrer Alben kommt häufig ein Gegenstand vor oder eine Person, die symbolisch für das Thema stehen (z. B. Asterix und der Kupferkessel, Der große Graben, Der Arvernerschild, Die goldene Sichel). Hier steht die Iris als Symbol für Gutherzigkeit und Entfaltung.

Weiße Iris ist der Name einer neuen Denkschule aus Rom. Sie propagiert das positive Denken und breitet sich von Rom bis Lutetia in immer mehr Städten aus. Die Moral der römischen Truppen ist am Boden und Cäsar ist der Meinung, dass diese Strömung den Lagern rund um das berüchtigte Dorf neuen Auftrieb geben kann. Aber die Lehren dieser Denkschule finden auch bei den Dorfbewohnern großen Anklang, als diese damit in Berührung kommen … Entwickelt wurde die Denkschule von der Hauptfigur, die auf dem Titelbild zu sehen ist: einem Arzt aus Cäsars Armee, dem ,Bösewicht‘ dieses Abenteuers. Natürlich schmückt er sich mit einer weißen Iris …“

Didier Conrad erklärt uns, wie das Cover entstanden ist:  

„Ich wollte die neue Hauptfigur in den Vordergrund stellen. Er steht ironisch lächelnd mit Asterix Rücken an Rücken. Das soll deutlich machen, dass der kleine Gallier ihn durchschaut hat. Im Hintergrund wollte ich zeigen, welche Auswirkungen die Denkschule der Weißen Iris auf die Dorfbewohner hat. Die einen sind ganz verzückt, die anderen misstrauisch und ablehnend.“

Die Weiße Iris – eine ganz besondere Blume

Von Laurence Gossart, Doktorin der Künste an der Université Paris I Panthéon-Sorbonne

Die Geschichte der Iris

Die Iris, auch Schwertlilie genannt, ist eine Blume, die seit der Kreidezeit existiert, also seit etwa 80 Millionen Jahren. Im Lauf der Menschheitsgeschichte erlangte diese kleine Blume einen hohen symbolischen Wert. Schon bei den Ägyptern wurde sie als Symbol genutzt und besonders mit Horus, dem Gott des Sonnenauf- und -untergangs, in Verbindung gebracht. Aber Iris ist auch der Name einer griechischen Gottheit. Die gutmütige Götterbotin ist einer der Lieblinge der Göttin Hera, da sie oft gute Nachrichten überbringt. Iris bedeutet im Altgrieschischen „Regenbogen“ – die Göttin Iris steigt auf einem Regenbogen hinab zur Erde. Auch die Blume dieses Namens spiegelt das gesamte Farbspektrum des Regenbogens wider. Es existieren sehr viele verschiedene Arten von Iris bzw. Schwertlilien: unter anderem die Sumpf-Schwertlilie, die bleiche Schwertlilie, die sibirische Schwertlilie sowie die deutsche Schwertlilie und ihre Unterart die Iris florentina. Letztere ist weiß und vermutlich war vor allem diese Art in der Antike im gesamten Mittelmeerraum zu finden. Sie soll bei riechen und Römern sehr beliebt gewesen sein.

Die Bedeutung und Verwendung der Iris bei den Griechen und Römern

Die Iris ist eine echte Wunderpflanze. Sie besitzt viele positive Eigenschaften und symbolisiert verschiedene Tugenden. Aufgrund ihrer heilenden Wirkung wird sie häufig zur Herstellung natürlicher Heilmittel verwendet. In Griechenland zierte sie die Gräber. Dies geschah zu Ehren der Göttin Iris, zu deren Aufgaben es gehört haben soll, den Frauen nach ihrem Tod die Haare zu schneiden und sie dann auf dem Weg zu ihrer letzten Ruhestätte zu begleiten. Die Römer sahen in der Anordnung der Blütenblätter ein Symbol für Weisheit, Treue und Tapferkeit. Für den Dichter ist die Iris nicht nur Göttin, Frau und Blume, sondern auch die Verkörperung der Geliebten. Sie ist ein Symbol für Mut und Treue und bringt Weisheit und Wissen.